Hier gibt es die Sendung zum nachhören!
Wir alle haben in den letzten Tagen die Horror-Meldungen rund um die JVA Augsburg Gablingen wahrgenommen. Für die im Fokus stehenden Angestellten beginnt nun ein wahrer Spießrutenlauf. Denn, auch wenn bis zur endgültigen, straf- und dienstrechtlichen Aufklärung und Entscheidung, noch Zeit vergehen wird, haben die Ereignisse bereits jetzt Konsequenzen. Die betroffenen Mitarbeiter haben Verbote für den Zutritt zum gablinger Gefängnis und auch im Bezug auf die Ausführung ihres Dienstes erhalten. Die Leiterin der Anstalt ist zwar nicht beschuldigt und im Fokus eines Ermittlungsverfahrens, jedoch vom Justizministerium vom Dienst freigestellt worden. Justizminister Georg Eisenreich begründete diesen Schritt damit, dass die Untersuchungen erleichtert werden sollen. Er, so sagte er in einem Presse-Statement, habe von den Ereignissen erst am Donnerstag letzter Woche erfahren, obwohl die Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Anstalt, bereits seit Sommer letzten Jahres bekannt sind. Er versprach lückenlose Aufklärung. Die JVAs, so Eisenreich weiter, seien kein rechtsfreier Raum und wo Foltervorwürfe im Zusammenhang mit einem Rechtsstaat im Raum stünden, würden die Menschen das vertrauen in rechtsstaatliche Institutionen verlieren. Auch äußerte der Minister die Vermutung, dass sein Ministerium möglicher Weise von einigen Mitarbeitern der JVA Gablingen getäuscht worden sein könnte. Was in Gablingen genau geschehen ist, werden hoffentlich die Untersuchungen des Justizministeriums sowie der Staatsanwaltschaft Augsburg und der General-Staatsanwaltschaft München lückenlos aufklären.
Welche Auswirkungen aber, haben die Vorwürfe und Geschehnisse auf die Menschen? Was könnte der Grund für Jemanden sein, Andere auf solche Art unmenschlich zu behandeln? Wie nehmen Justizmitarbeiter ihre Arbeit im Gefängnis war? Mit welcher Einstellung gehen sie jeden Tag zum Dienst? Wie ist zu bewerten, dass es, laut mehreren Berichten bereits an der letzten Dienststelle der Stellvertretenden Leiterin, der JVA Kaisheim, ebenfalls zu Beschwerden und unregelmäßigkeiten gekommen sein soll? Wir können nur ein Schlaglicht darauf werfen. In jedem Fall möchten wir zum tieferen Nachdenken über diese Fragen anregen. Gleichzeitig aber auch bekannte Fakten, Ereignisse und Eindrücke, die eine Rolle spielen könnten und vor den Geschehnissen in Gablingen bestanden haben, nicht außer Acht lassen.
In der letzten Ausgabe von Faszination Leben, Erstausstrahlung am Sonntag, 3. November, haben wir die bekannten Hintergründe der Ereignisse, auch aus menschlicher Sicht beleuchtet. Brigitte Habeck, Mitarbeiterin bei Radio NWW und frühere ehrenamtliche Gefangenenbetreuerin mit 11 Jahren Erfahrung in der JVA Kaisheim und Besuchen in der JVA Gablingen, diskutierte gemeinsam mit Jörg Bonfert die Geschehnisse. Eure Teilnahme ist immer noch willkommen und Reaktionen werden in der nächsten Ausgabe von Faszination Leben, am 24.11.2024, 18:00 Uhr besprochen. Meldet Euch bei uns und redet mit: 0821 99984044, per WhatsApp oder Mail ins Studio.
Geplante Wiederholung auf Kurzwelle
Die Sendung wurde auch von unserem Sendepartner Radio Channel 292 auf Kurzwelle 6070 kHz ausgestrahlt. Wir bedanken uns für die zahlreichen Empfangsberichte. Leider hat eine Ausstrahlung in Richtung Europa, die aus China stammte, den Empfang unseres Programmes erheblich gestört. Daher planen wir, in den nächsten Tagen, eine erneute Ausstrahlung über die Kurzwelle. Des Weiteren stehen die Wortbeiträge dieser Sendung, hier zum nachhören bereit. Aus urheberrechtlichen Gründen wurde sämtliche Musik aus der Sendung entfernt. Wir bitten um Verständnis.